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Stagnation im Inland
02.11.02

 


Wenn der Bau- und der Möbelindustrie das Wasser bis zum Halse steht, bekommen dies über kurz oder lang auch die Zulieferer zu spüren. Die mit 26 ausländischen und vier inländischen Tochterunternehmen weltweit aktive Häfele-Gruppe für Beschlagtechnik legte dieser Tage ihre Bilanz für die ersten drei Quartale des laufenden Jahres vor. Demnach wächst die in Nagold im Nordschwarzwald ansässige Muttergesellschaft Häfele GmbH & Co in Deutschland nur noch um 1% (Vorjahr 3%). "Preisbereinigt ist das kein Wachstum mehr", resümierte Häfele-Geschäftsführer Hans Nock angesichts dieser mageren Umsatzsteigerung.

Dieses bescheidene Umsatzergebnis wird nur mit Hilfe des um 6% (Vorjahr 9%) gestiegenen Exportgeschäftes erreicht. Der Inlandsumsatz ging dagegen im gleichen Zeitraum um 2% zurück. Während die Branche in diesem Jahr 6 bis 7% Minus prognostiziert, steht Häfele noch relativ gut da. Die Nagolder Geschäftsleitung sieht sich deshalb in ihren zentralen strategischen Entscheidungen der zurückliegenden Jahre bestätigt. Während die Konjunkturdelle bei der traditionellen Klientel, dem Holz verarbeitenden Handwerk und der Möbelindustrie besonders ausgeprägt ist, gibt es in neuen Geschäftsfeldern, z.B. beim Bau- und Objektbeschlag, auch in schlechten Zeiten noch Zugewinne. "Das zeigt, dass wir uns hier zunehmend auf Kosten anderer etablieren können. Im Branchenvergleich hat sich Häfele gut gehalten", stellt Hans Nock fest. Grund zur Zufriedenheit gibt es für ihn trotzdem nicht, denn unter dem mageren Wachstum der Muttergesellschaft leidet bei gleichzeitig weiter steigenden Kosten auch die Ertragssituation.

Die Produktionstöchter klagen ebenfalls über die schwache Konjunktur. Insbesondere die Anton Schneider GmbH in Kenzingen, die sehr stark auf die Büromöbelindustrie ausgerichtet ist, liegt mit einem zweistelligen Umsatzrückgang im negativen Branchentrend. Die ebenfalls in Kenzingen ansässige Sphinx GmbH mit ihren Transponder gestützten Identifikations- und Schließsystemen hat dagegen ihren Umsatz nahezu verdoppelt. Als Häfeles jüngste Inlandstochter nützt sie mit innovativen Produkten ihre Chance am Markt und profitiert auch vom positiv verlaufenden Geschäft im Bau- und Objektbereich der Muttergesellschaft.

Ein Silberstreif am Horizont ist vor dem Hintergrund der ebenfalls lahmenden Weltkonjunktur ein immer noch befriedigendes Gruppenergebnis von plus 4%. Die Häfele-Gruppe peilt für 2002 einen Jahresumsatz von 542 Millionen Euro an (Vorjahresergebnis 521 Millionen Euro).
Draußen in der Welt herrscht aber auch längst nicht mehr überall eitel Sonnenschein, wie eine genauere Betrachtung zeigt. Die südamerikanischen Häfele-Töchter in Argentinien und Brasilien wurden angesichts der nationalen Wirtschaftsprobleme zu Sorgenkindern. Sie müssen hohe Umsatzeinbußen hinnehmen. Positiv sieht es dagegen auf dem für Häfele wichtigsten Auslandsmarkt, den USA, aber auch in Fernost und in Australien aus. Korea beispielsweise wächst um 56% und Australien legt um stattliche 17% zu. Auch in den meisten Ländern Europas wurden noch gute Zuwachsraten erzielt.

Investition zurückgestellt
Häfele, bekannt für seine antizyklischen Investitionen, hat am Standort Nagold in diesem Jahr 4 Millionen Euro in die neunte Erweiterung des Versandzentrums auf dem Wolfsberg gesteckt und wollte eigentlich im nächsten Jahr mit einer Erweiterung des Hochregallagers beginnen. "Das insgesamt unsichere wirtschaftspolitische Umfeld hat uns nun jedoch dazu veranlasst, diese Investition bis auf Weiteres zurückzustellen. Wir erwarten nämlich auch im kommenden Jahr keine Erholung der Inlandskonjunktur. Impulse sind allenfalls vom Exportgeschäft zu erwarten", so die Prognose von Unternehmensleiter Hans Nock.

Da Oktober und November erfahrungsgemäß die umsatzstärksten Monate im Jahr sind, rechnet das Unternehmen mit seinen weltweit 2800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern (1300 davon in Deutschland) mit einer Stabilisierung der jetzt veröffentlichten Zahlen bis zum Jahresende.


 

   
  Weitere Informationen erhalten Sie beim nächsten Häfele-Verkaufsbüro oder bei Häfele GmbH & Co, Postfach 1237, D-72192 Nagold, Tel.: +49 74 52/95-0, E-Mail: info@haefele.de. Topaktuelle Produktnews gibt es außerdem im Internet unter http://www.haefele.de  
     
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