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Norweger setzen neue Rekordmarke!
17.03.2003

Presseinformation:
Nordic Timber Council


Seit Mitte Februar arbeiten norwegischen Holzbauer mit aller Kraft an einer neuen Rekordleistung. Noch vor Sommeranfang soll die wohl größte Holzbrücke der Welt ihrer Bestimmung übergeben werden!

Die Straßenbrücke über den Fluss Glomma im norwegischen Ort Flisa ist die jüngste Herausforderung an die Holzleimbauer von Moelven, die sich mit Projekten wie den Olympiabauten in Norwegen und dem Flughafengebäude von Oslo-Gardermoen international einen Namen gemacht haben. Und die auch aus diesen Projekten über die Erfahrungen mit gigantischen Bauteilen verfügen!

Die neue Flisa-Brücke ist wirklich groß! Die Gesamtlänge beträgt 181,5 Meter - und die größte freie Spannweite 71 Meter. Allein die Montage der vorgefertigten Spannwerke, die jeweils rund 70 Tonnen wiegen, war eine Herausforderung. Die leistungsfähigsten Autokräne Nordeuropas mussten dafür nach Flisa geholt werden!

Dieser Brückenschlag ist in jeder Hinsicht etwas Besonderes. Die Straßenbrücke über den Fluss Glomma mit zwei Fahrspuren und einem Fußweg ersetzt eine baufällig gewordene alte Stahlbrücke. Nach den Erfahrungen mit verschiedenen anderen Brückenprojekten in Norwegen hielt die Straßenbauverwaltung eine Holzkonstruktion für die beste Lösung zum Ersatz der alten Stahlkonstruktion - was Leistungsfähigkeit angeht, aber auch aus Kostengründen!

Denn einer der großen Vorteile der Holzkonstruktion ist das gute Verhältnis von Gewicht zu Tragfähigkeit. Das machte es möglich, die neue Brücke auf die Fundamente der alten Stahlbrücke zu bauen. Und damit die gesamten Baukosten, aber auch die Bauzeit deutlich niedriger zu halten! Nach dem Baubeginn im Februar werden spätestens Mitte März alle Tragwerke aufgebaut sein. Gegen Ostern wird dann auch der hölzerne Fahrweg montiert sein - und dann müssen nur noch die Leitplanken montiert werden - und der Verkehr kann rollen!

Der Fahrbahnunterbau besteht aus der heute üblichen Konstruktion von soliden Bohlen, die mit Stahlbolzen gespannt werden und damit die Stabilität einer massiven Lage bieten. Diese Bohlen bekommen auf der Oberseite einen Fahrbahnbelag aus Asphalt.

Für Åge Holmestad, Technischer Direktor beim Generalunternehmer Moelven A/S, ist dieses neue Projekt ein neuer Meilenstein in der Kunst, Brücken aus Holz zu bauen. "Einer der großen Unterschiede zu anderen Brücken, wie z.B. die Tynset-Brücke, besteht darin, dass wir für dieses Projekt eine Brettschichtholz-Konstruktion einsetzen. Für uns bei Moelven Leimbau ist es eine große Befriedigung, dass Holzkonstruktionen beim Brückenbau ihren großen Durchbruch erfahren, heute in technischer Hinsicht und auch von den Kosten her mit anderen Baumaterialien gut konkurrieren können."

Straßenbrücken aus Holz sind heute zu einem wichtigen Geschäftszweig von Moelven Leimbau in Norwegen geworden. Im Jahr 2003 wird dieses Unternehmen rund 30 Millionen norwegische Kronen (rund 3,8 Mio. Euro) mit Brücken umsetzen. Die Flisa-Brücke ist daran mit 16 Mio. norwegischen Kronen (fast 2 Mio. Euro) beteiligt, aber weitere Brücken sind bereits in Bau oder in der Planung. Für den unabhängigen Beobachter faszinierend ist, wie dieser norwegische Leimbauspezialist seine Erfahren mit großen Spannweiten in Leimholz (zum Beispiel aus den prominenten Konstruktionen in Hamar; Lillehammer und Gardermoen nutzt und in Know-How für Brückenkonstruktionen übersetzt, die dann für eine innovationsfreudige Straßenbauverwaltung Norwegens umgesetzt werden. Eine neue Ära des Brückenbaus aus Holz ist eingeläutet!

Daten und Fakten:

  • Baustelle: Straßenbrücke der Straße 206 in Flisa über den Fluss Glomma.
  • Bauherr: Statens Vegvesen, Norwegens Straßenbauverwaltung
  • Planung und Konstruktion: Moelven Limtre, Vegkontoret Hamar, Vegdirektoratet, Norkonsult AS und Plan Arkitekter AS.
  • Holzkonstruktion: Moelven Limtre AS
  • Konstruktion: Vertikale Träger in Brettschichtholz in drei Segmenten. Zwei Fahrbahnen und ein Fußgängerweg. Weiternutzung der vorhandenen Fundamente einer alten Stahlbrücke.
  • Gesamtlänge: 181,5 m
  • Höchste Spannweite: 71,0 m
  • Fahrbahn: Bohlen mit Spannelementen aus Stahl
  • Bauablauf: Tragkonstruktion aufgebaut bis April 2003,
  • Fahrbahnaufbau und restliche Arbeiten: April bis Mai 2003


 

Für weitere Informationen:

Nordic Timber Council
Stockholm
Charlotte@ntc.se
www.nordictimber.org

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