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Thermoface macht MDF-Profile glatt!
30.05.2003

Presseinformation:
Institut für Holztechnologie

 
Das Netzwerk Thermoface, unter der Federführung des Instituts für Holztechnologie Dresden (ihd), präsentiert auf der LIGNA+ die Weltneuheit Thermoface. Durch die Technologien ihd-Fixface und ihd-Rollface wird das Schleifen und Füllern der gefrästen MDF-Innen- und Aussenprofile substituiert. Von Interesse sind für die Anwender vor allem die beachtlichen Einsparpotenziale, damit verbundene Vorteile für die Um-welt und Qualitätsverbesserungen.
 
 
Um die Technologie des Thermoglättens in den Markt einzuführen, haben sich die Firmen MAKA - Max Mayer Maschinenbau GmbH aus Nersingen (CNC-Maschinen), der MDF-Verarbeitungsspezialist Türenwerke Warnke GmbH & Co. KG aus Pinnau, Wendt Maschinenbau GmbH & Co. KG aus Georgsmarienhütte und der Werkzeughersteller AKE-Knebel GmbH & Co. KG aus Bad Oeynhausen mit dem Technologieentwickler, dem Institut für Holztechnologie Dresden (ihd), zum Netzwerk Thermoface zusammengeschlossen. Ziel ist nicht allein der Verkauf eines neuen Aggregates, sondern vielmehr das Vorstellen eines schlüssigen Technologiekonzeptes. Wichtig sind den Partnern im Netzwerk vor allem das Vermitteln der entscheidenden Vorteile in den Bereichen des Kostenmanagements und der Ökologie, welche sich dem Verarbeiter bieten.
 
   
 
Auf der Weltmesse für die Forst- und Holzwirtschaft vom 26.-30.05.2003 LIGNA+ in Hannover wird das Netzwerk Thermoface die neue Technologie an Hand von Vorführungen, Mustern und Fachvorträgen aufzeigen. Der Einsatz von Thermoface ist auf einer CNC-Maschine (ihd-Fixface) oder im Durchlauf an entsprechenden Kantenbearbeitungszentren (ihd-Rollface) möglich.
Für das Thermoglätten sprechen folgende Vorteile bei der Kanten- und Profilflächenvergütung:

1. Hohe Qualität in Optik und Haptik
2. Umweltfreundlich
3. Reduzierung der Bearbeitungskosten und des Energieverbrauchs
4. Einfache Bearbeitung komplizierter Innen- und Außenprofile
5. Erhöhen der Oberflächenhärte
6. Staubfreie Bearbeitung durch Entfall des Schleifens
7. Reduzierung der Lack- und Lösemittelmengen
8. Senken der Trocknungs- und Durchlaufzeiten
9. Voraussetzung zum Pulverbeschichten

 
 
Das Thermoglätten wurde von Wissenschaftlern des Instituts für Holztechnologie Dresden entwickelt. Deshalb werden auf dem Messestand des ihd (Halle 16/ Stand C34) vor allem Ziel und Nutzen der Technologie dargestellt: die Minimierung des Schleifaufwandes von Profilen an MDF-Platten sowie die Senkung des Verbrauchs an Energie, Lösemitteln und Lacken und die damit entscheidende Verbesserung der Qualität und Quantität der Teilefertigung. Bei dem Thermoglätten wird die Profiloberfläche durch schneidenlose beheizte Werkzeuge verdichtet und geglättet. Die Temperatur bewirkt, dass der Werkstoff an der Oberfläche plastifiziert und Fasern mit holzeigenen Inhaltsstoffen verklebt werden. Die Verdichtung erhöht die Oberflächenqualität der geglätteten Profile, so dass diese der Qualität der MDF-Plattenoberfläche entspricht. Deshalb wird Thermoface als Schlüsseltechnologie für das Pulverbeschichten von MDF-Materialien betrachtet. Entsprechende Anwendungsbei-spiele werden diese Aussage unterstreichen.
 
 
 
 


Beim Glätten von MDF-Profilen im Durchlauf wird die gefräste Kante an mehreren elektrisch beheizten Rollen vorbeigeführt. Daher auch der Name ihd-Rollface. Mit einer Gegendruck-einrichtung werden die erforderlichen Kräfte aufgebracht. Bisher wurden Geschwindigkeiten bis zu 20 m/min erfolgreich realisiert. Durch die Kooperation des ihd mit der Firma Wendt Maschinenbau GmbH & Co. KG können relativ kompakte und preiswerte ihd-Rollface-Aggregate angeboten werden. Diese Aggregate können an nahezu jeder Kantenbearbei-tungsmaschine installiert werden.

Auf dem Messestand des CNC-Spezialmaschinenherstellers MAKA (Halle 12/ Stand D80) werden zu jeder vollen Stunde ihd-Fixface-Vorführungen stattfinden. Mit Maschinen der Fir-ma MAKA ist Fräsen und Glätten auf einer Maschine in zwei Arbeitsgängen möglich. Die Kontur wird zuerst gefräst und anschließend geglättet. Maka präsentiert das ihd-Fixface an einem CNC-Bearbeitungszentrum der Bauart PE 170. Dieses neue Maschinensystem in Gantrybauweise ist mit einem horizontalen 32-fachen Kettenwechsler ausgestattet. Ein Vorteil für kleinere Betriebe, da es ihnen zusätzlich zum ihd-Fixface ermöglicht wird, in die 5-Achs-Technologie einzusteigen.


Dank der Entwicklungsarbeit und dem Engagement des Erstanwenders, den Türenwerken Warnke GmbH & Co. KG, konnte innerhalb von einem halben Jahr eine industrielle Lösung eines Glättaggregates gefunden werden. Gemeinsam mit dem Institut für Holztechnologie Dresden (ihd) wurde in einem Forschungsprojekt (ProInno), gefördert von der For-schungsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen (AiF), an der Umsetzung des Thermoglättens in die industrielle Fertigung gearbeitet. Warnke setzte die Idee, das Glättwerkzeug in der Spindel der CNC-Bearbeitungszentrums zu führen, erstmalig um. Da-mit revolutionierte Warnke die Technologie des Glättens. Seit fast einem Jahr läuft erfolgreich die Fertigung mit dieser Technologie. Wertvolle Aussagen und Ideen über Standver-halten und Fertigungsabläufe konnten gewonnen werden. Interessenten sind willkommen und können ihre Teile in Lohnarbeit fertigen lassen.
   

Entscheidend für die Qualität der geglätteten Profiloberfläche ist einerseits die Fräsqualität und andererseits die Beschaffenheit des Thermofacewerkzeuges. Wichtig ist vor allem die exakte Abstimmung von Fräs- und Glättwerkzeug. Wie die Entwickler aus dem ihd feststell-ten, müssen Fräs- und Thermofacewerkzeug als eine Einheit betrachtet werden. Beispiele dieser Werkzeuge werden auf dem Messestand des Werkzeugherstellers AKE-Knebel GmbH & Co. KG (Halle 26/ Stand D54) vorgestellt. Sie sind mit dem von AKE entwickelten Spannsystem HSKplus ausgestattet. Dieses neuartige Werkzeugsystem kommt einem Monoblock nahe. Absolute Schwingungsfreiheit und Rundlaufgenauigkeit erlauben hohe Drehzahlen und Vorschübe bei bester Fräsqualität. Dadurch konnten die Glättergebnisse bei der ihd-Fixface-Technologie nochmals entscheidend verbessert werden.

Im Rahmen der Ligna+ Europa-Holzakademie wird Herr Dipl.-Ing. C. Raatz, wissenschaft-licher Mitarbeiter des ihd und einer der Entwickler der Thermoface-Technologie, einen an-schaulichen Vortrag über die Anfänge, den Technologietransfer und die industrielle Umsetzung des Verfahrens halten (Mittwoch; 28.Mai; 10:15 Uhr; Convention Center). Die Seminarreihe Ligna+ Europa-Holzakademie wird unter anderem von der Ligna+ Deutsche Messe AG, der Deutschen Gesellschaft für Holzforschung (DGfH) und dem Institut für Holztechnologie Dresden (ihd) veranstaltet. Herr Raatz wird u.a. auf die Verknüpfung des Thermoglättens als Schlüsseltechnologie zum Pulverbeschichten eingehen. Durch Thermoface wird ein Einschicht-Auftrag beim Pulverbeschichten profilierter Bauteile realistisch. Die Mitglieder des Netzwerkes Thermoface sind überzeugt, dass die Technologien des Thermoglättens "ihd-fixface" und "ihd-rollface" in der Welt der Holzbearbeitung bald so selbstverständlich sein werden wie das Fräsen oder Schleifen.
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